Bewerbungsfoto: Cheese und bitte lächeln!

Bei Bewerbungen zählt oft der erste Eindruck, der sich schon über das Foto im Lebenslauf festigen kann. Doch worauf sollte man bei der Auswahl des Bildes achten und welche Fehler können sich hier einschleichen?

Während es in vielen Ländern wie England oder in den USA gar nicht mehr üblich oder aufgrund von scharfen Antidiskriminierungsgesetzen sogar hinderlich ist, ein Foto in den Lebenslauf einzufügen, ist das Bewerbungsbild im deutschsprachigen Raum immer noch gang und gäbe. Und auch wenn manche Bewerber:innen lieber kein Foto mitschicken würden, kann und sollte man das obligatorische Bewerbungsbild als positive Möglichkeit nutzen, um schon direkt die eigene Persönlichkeit zu transportieren und einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Damit man mit seinem Bild überzeugt, hier ein paar nützliche Tipps.

Selfmade oder professionell?

Viele Kandidat:innen haben zwar schon Bewerbungsfotos, diese sind jedoch oft ein wenig in die Jahre gekommen. Warum man möglichst auf ein neues Bild setzen sollte, erklärt Stefanie Schindler, Bewerbungsmanagerin von foodjobs.de: „Ihr Foto sollte auf jeden Fall aktuell sein. Gerade bei jüngeren Bewerber:innen kann sich die Erscheinung auch innerhalb von wenigen Jahren deutlich ändern. Das Bewerbungsfoto sollte Sie so zeigen, wie Sie aktuell aussehen, damit beim Vorstellungsgespräch keine Verwirrung eintritt und die Personaler:innen sehen, dass Sie sich auch bei Ihrem Foto Mühe gemacht haben.“

Bevor es ans Eingemachte geht, muss man sich vorab die Frage stellen, ob man das Foto von einem Profi oder aber von Bekannten, Freund:innen oder Verwandten machen lassen möchte. Für beide Varianten gibt es Pro und Kontra: Natürlich muss man für ein Profi-Foto tiefer in die Tasche greifen als für die Selfmade-Variante. Gleichzeitig sind die Ausgaben für professionelle Bilder aber auch eine Investition in die eigene Karriere. Darüber hinaus bieten viele Studios preiswerte Angebote an, so beispielsweise bereits ab 45 Euro.

Strike a pose

Wer sich bei dem Gedanken an ein Foto-Shooting unwohl fühlt oder die Geldbörse schonen möchte, kann natürlich auch selbst zur Kamera greifen. Hierbei sollte man jedoch auf jeden Fall darauf achten, dass das Bild scharf und nicht verwackelt ist und die Beleuchtung passt. Und auch bei den Themen Pose und Format gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten: Üblich ist es, den Bildausschnitt bis zur Brust zu wählen und genügend Platz oberhalb des Kopfes zu lassen. Die Arme können gerne verschränkt sein. Währenddessen scheiden sich beim Thema „hochkant“ oder „quer“ die Geister. „Wichtig ist hierbei, dass sich das Bild gut in das Gesamtkonzept des Lebenslaufs eingliedert, egal ob hochkant oder im Querformat“, erklärt Stefanie Schindler. 

Und auch beim Thema Ausrichtung hat die Bewerbungsexpertin einen Tipp: „Wenn Sie Ihr Bild oben rechts in den Lebenslauf laden, sollten Sie auf jeden Fall nach links schauen, sprich zum Text. Ansonsten sieht es aus, als würden Sie sich abwenden und das optische Gesamtpaket wird gestört.“ Ein anderes Phänomen, das Stefanie Schindler während ihren CV-Checks immer wieder erlebt, sind ausgeschnittene Gruppenbilder: „Solche Fotos sehen unprofessionell aus und vermitteln, dass der Bewerber bzw. die Bewerberin sich keine Mühe beim Erstellen der Bewerbung gemacht hat, was wiederum bei den Personaler:innen negativ ankommt.“ 

Check your back

Vor allem bei Selfmade-Fotos sollte man ein besonderes Augenmerk auf den Hintergrund legen. Für Stefanie Schindler ist hier eines ganz entscheidend: „Auf Ihrem Foto stehen Sie im Mittelpunkt. Deshalb rate ich von aufgeregten Hintergründen ab. Statt im Park oder im Wald sollten Sie sich vor einer einfarbigen und neutralen Wand fotografieren lassen. Hier eignen sich beispielsweise Außenwände gut, da man so auch automatisch eine natürliche Belichtung hat. Passen Sie dabei auf, dass keine Flecken auf den Wänden sind oder andere störende Elemente.“  

Dress to impress

In den Gratis-Webinaren von foodjobs.de kommt häufig die Frage auf, welche Kleidung man auf dem Bewerbungsfoto tragen sollte: Anzug, Hemd, Bluse oder doch einfach casual und alltagskonform? Für Stefanie Schindler ist hier eines klar: „Das wichtigste ist, sich nicht zu verkleiden! Wenn man sich in bestimmten Kleidungsstücken unwohl fühlt, zeigt sich das automatisch im Gesichtsausdruck und wird auch durch das Foto transportiert. Anzug, Kostüm oder Bluse sind einfach nicht jedermanns Ding. Deshalb kann man auch gerne auf Lieblingsstücke zurückgreifen, die man zum Beispiel auch auf schickeren Familienfeiern anziehen würde.“ 

Doch wie entscheidend ist die Position, auf die man sich bewirbt, für die Auswahl der Kleider? Hier rät die Bewerbungsexpertin: „Wenn man sich als Außendienstmitarbeiter:in im Vertrieb oder als Geschäftsführer:in bewirbt, sollte man auf alle Fälle auf Business-Outfits zurückgreifen. Wenn es sich jedoch um eine Bürotätigkeit, ein Praktikum oder aber um einen Job bei einem Start-up handelt, ist von Bluse bis ordentlichem Longsleeve alles erlaubt. Hierbei sollte man nur darauf achten, keine grellen Farben oder auffällige Muster auszuwählen, damit das Augenmerk auch wirklich auf dem Gesicht und der Ausstrahlung des Bewerbers oder der Bewerberin liegt.“  

 

 

 


Bild: © Unsplash

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